Während Meisterkandidat Julian Wagner bei der Rallye W4 ausgeschieden ist, könnte sie sein Bruder Simon Wagner nunmehr gewinnen / Titelfavorit Hermann Neubauer fährt nur noch nach Gehör.
Fotos: Harald Illmer
Nach bisher acht absolvierten Sonderprüfungen befinden sich die Teilnehmer der Rallye W4 in der Mittagspause. Ruhe vor dem Sturm heißt es praktisch vor den restlichen fünf Wertungsabschnitten, die am Nachmittag noch auf dem Programm stehen. Wobei der Sturm, so ehrlich muss man sein, doch ziemlich abgeschwächt ist, nachdem das Finale der österreichischen Staatsmeisterschaft mit Julian Wagner seinen Spitzenreiter und damit einen der noch zwei möglichen Titelkandidaten heute in der Früh verloren hat. Der Skoda Fabia des Oberösterreichers wollte nicht mehr.
Somit versucht sich wenigstens Julians Bruder Simon Wagner schadlos zu halten. Er führt momentan die Rallye W4 relativ klar mit fast einer Minute Vorsprung auf Raimund Baumschlager an. Der Rekordmeister, der im Waldviertel nach eineinhalb Jahren Absenz ein Kurz-Comeback in der Rallye-Meisterschaft gibt, hat mittlerweile den Salzburger Hermann Neubauer überholt. Dieser ist jedoch mit dem Wissen, dass ihm sogar ein achter Platz zum zweiten Championat in seiner Karriere genügt, ausgestattet und dementsprechend schon schaumgebremst unterwegs.
Die Stimmen des Führungstrios:
Simon Wagner (Skoda Fabia R5 Evo): „Ich bin ein wenig zwiegespalten. Hier ist die Freude, dass es bei mir echt gut läuft und ich sogar noch die Möglichkeit habe, hier zu gewinnen. Zum anderen natürlich die Trauer, dass Julian nicht mehr dabei ist und den Titel damit wahrscheinlich verspielt hat.“
Raimund Baumschlager (Skoda Fabia R5 Evo): „Ja, ich komme immer besser in den Rhythmus. Der Speed stimmt schon und wir können viele Erkenntnisse über den neuen Skoda R5 gewinnen. Immens schade ist es natürlich für Julian. Aber das ist Rallye. Er hat genauso wie wir als Team irrsinnig viel in die heurige Saison investiert, ist aber dann leider nicht belohnt worden. Trotzdem kann er stolz auf dieses Jahrsein. Er hat eine tolle Entwicklung gemacht, viel gelernt und ist großartig gefahren. Hoffentlich kann er nächstes Jahr wieder um die Meisterschaft kämpfen.“
Hermann Neubauer (Ford Fiesta R5): „Eigentlich ist es schrecklich, wenn du weißt, dass du eigentlich nur noch ins Ziel kommen musst. Ich weiß gar nicht, wie ich mich verhalten soll. Ich sitze nur mehr im Auto, horche auf jedes Geräusch und fahre wie ein Apotheker. Das wird noch eine lange Rallye für mich.“
Auch die beiden Oberösterreicher Gerald Rigler (Ford Fiesta R5) und speziell Michael Lengauer (Subaru Impreza WRX) bieten den Tausenden Zuschauern eine tolle Show.
Rallye W4 2019, Zwischenstand nach 8 von 13 Sonderprüfungen:
1. Simon Wagner/Anne Katharina Stein A/D Skoda Fabia R5 Evo 53:15,4 Min
2. Raimund Baumschlager/P. Winklhofer A/A Skoda Fabia R5 Evo +57,7 Sek
3. Hermann Neubauer/Bernhard Ettel A/A Ford Fiesta R5 +58,5 Sek
4. David Botka/Mark Mesterhazi H/H Skoda Fabia R5 +1:50,3 Min
5. Gerald Rigler/Christina Ettel A/A Ford Fiesta R5 +2:41,6 Min
6. Tomas Kurka/Katerina Janovska CZ/CZ Ford Fiesta R5 +3:15,7 Min
7. Michael Lengauer/A. Thauerböck A/A Subaru WRX +3:46,0 Min
8. Kevin Raith/Gerald Winter A/A Peugeot 208 R5 +3:56,4 Min
9. Gernot Zeiringer/Bianca M. Stampfl A/A Skoda Fabia S2000 +5:09,5 Min
10. Hannes Hofstetter/Nathalie Mayrhofer A/A Subaru Impreza +5:35,8 Min
11. Christoph Zellhofer/Thomas Schöpf A/D Suzuki Swift ZMX +5:38,6 Min
12. Kurt Göttlicher/Stefan Lischka A/A Ford Fiesta R5 +5:39,1 Min
13. Hermann Gassner/Ursula Mayrhofer D/A Toyota GT86 +6:46,0 Min
14. Luca Waldherr/Claudia Dorfbauer A/A Ford Fiesta R2 +7:04,6 Min
15. Bernhard Stitz/Harald Bachmayer A/A M;itsubishi Evo VI +7:37,0 Min
Rallye W4 2019
Sportpressedienst
Armin Holenia, Wolfgang Nowak |