Nach vier von insgesamt acht Sonderprüfungen liegt Kristof Klausz im Ex-Skoda von Staatsmeister Simon Wagner knapp in Führung / Roland Stengg ist in der 2WD-Meisterschaft auf Titelkurs / Viele prominente Ausfälle gleich zu Beginn.
Fotos: Harald Illmer
Heute früh pünktlich um 7.20 Uhr verließ Rallye-Staatsmeister Simon Wagner den Servicepark in Fuglau, um die Rallye W4 im Raum Horn zeitgerecht zu eröffnen. Seiher sind vier der insgesamt acht Sonderprüfungen absolviert und bekamen die zahlreichen Zuschauer jede Menge an Action geboten.
Die Führung hält überraschender weise nicht der Champion, sondern jener Mann, den dieser schon im Vorfeld auf seiner Liste hatte. Kristof Klausz aus Ungarn liegt zur Halbzeit 2,6 Sekunden vor Simon Wagner. Und das im Ex-Skoda des Oberösterreichers, mit dem dieser 2019 hier im Waldviertel den Sieg holte. „Ich liebe diese Strecken hier. Das Auto läuft hervorragend“, freut sich Klausz, dem Wagner aber einen heißen Nachmittag verspricht. „Ich habe ein wenig Pech mit der Reifenwahl gehabt, das werden wir jetzt korrigieren.“
Als momentaner Dritter fährt der Steirer Günther Knobloch eine starke Rallye und fixiert damit ein Skoda-Trio auf dem zwischenzeitlichen Podest. Knobloch:“ Es macht großen Spaß. Mit der derzeitigen Performance bin ich wirklich sehr glücklich.“ Bedrängt wird das Skoda-Trio von einem Citroen DS3 R5 aus dem Hause Manfred Stohl, in dem Luca Waldherr einen beeindruckenden Vormittag hinlegte und auch dementsprechend erfreut darüber ist. „Das Erlebnis, in so einem Auto zu sitzen, ist für mich wie Weihnachten, Ostern und Geburtstag zusammen.“
Hinter dem Citroen des Niederösterreichers machen sich mit Philipp Kreisel und Johannes Keferböck zwei weiter Skoda-Piloten breit. Keferböck lobt dabei seinen Beifahrer Thomas Hummer, der ja Ilka Minor kurzfristig ersetzt: „Er wird von Kilometer zu Kilometer besser. Ich bin sehr zufrieden mit ihm.“
In der 2WD-Wertung liegt Roland Stengg als Gesamt-13. auf Titelkurs. „Ich habe den Auftakt in der Früh etwas verschlafen. Mittlerweile bin ich aber gut in der Rallye drin. Überrascht bin ich, dass ich vor dem deutschen 2WD-Meister Alexander Merkel liege. Am Nachmittag werde ich versuchen, sicher und kontrolliert ins Ziel zu fahren.“ Der Titelkonkurrent von Opel-Pilot Stengg, der Steirer Fabian Zeiringer (Peugeot 208 R2) hat bereits 41 Sekunden Rückstand, nimmt das aber nicht tragisch. „Das ist erst meine zweite Schotterrallye. Ich bin zufrieden mit mir. Dass Roland hier weit mehr Erfahrung ins Spiel bringen kann, hab‘ ich schon vorher gewusst.“
Sehr prominent besetzt ist die Liste der bisherigen Pechvögel. So musste der Deutsche Dominik Dinkel seine Hoffnungen auf den österreichischen Vizemeistertitel schon auf SP 2 begraben. Auf dem Rundkurs Weinbergdorf Schiltern war der Bayer gezwungen, seinen
Ford Fiesta Rally2 wegen eines Motorschadens abzustellen. Kurz danach musste auch Raimund Baumschlager das frühe Ende seiner Weiterentwicklungsarbeit im Skoda Kreisel Electric bekanntgeben. Der Rekordmeister fuhr den Rundkurs zwar noch fertig, funkte dann aber aus dem Ziel seine Aufgabe. „Es ist schade. Wir sind mit sehr guten Testergebnissen in die Rallye gegangen, waren auch wirklich toll im Rennen. Aber plötzlich gab es dazwischen immer Aussetzer. Ich möchte da nix riskieren. Das müssen wir abklären.“
Noch früher erwischte es den Steirer Kevin Raith, der sich schon auf SP 1 GH Staar – Brenntenberg verabschiedete, indem er mit seinen Ford Fiesta Rallye2 spektakulär von der Strecke flog. Und auch für den jungen Niederösterreicher Daniel Mayer dauerte es nicht lange. Ihm wurde ein technisches Gebrechen am Peugeot 208 R2 zum Verhängnis. Ebenfalls erwischt hat es Martin Kalteis im Mitsubishi Evo VII auf SP3, er landete im Graben, sowie den bis dahin schnell unterwegs gewesenen Michael Lengauer im Subaru WRX mit einem technischen Defekt.
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Rallye W4 2021
Sportpressedienst
Armin Holenia, Wolfgang Nowak
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